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Der Geruch des Blutes

von

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Kapitel 14

Heya Leute!
 

Sorry, sorry, sorry, dass ihr so lange warten musstet.

Ich war im Urlaub und ich Dödel hatte doch glatt vergessen, Jules das Passwort zu geben, damit sie hätte posten können. Ich hoffe, ihr könnt mir meine Nachlässigkeit verzeihen!
 

Wie immer ein fetter Knuddler an alle Kommischreiber!!!
 

Aber jetzt geht’s los! Viel Spaß damit!!!
 

Jules & Silvereyes
 


 

Kapitel 14
 

In den Stunden nach seiner vollständigen Verwandlung schlief Draco hin und wieder tief ein.

Lucas meinte zwar, dass es völlig normal sei, doch Harry brach jedes Mal in Sorge aus, denn Draco schlief so fest, dass er gar nicht geweckt werden konnte. Beinahe drei Tage ging es so. Dann schlug der Blonde die Augen auf, grinste Harry frech an und zeigte seine Fänge.
 

„Komm her…“ säuselte er.

Es war mitten in der Nacht und Harry biss sich verlangend auf die Lippe, als Draco regelrecht über ihn herfiel. Harte Küsse, schmerzhafte Berührungen und unkontrollierte Bewegungen katapultierten Harry in die Hölle und wieder zurück. So heftig war er selten genommen worden und Dracos saugende Lippen an seinem Hals machten die Sache nicht ruhiger. Immer wieder schrie Harry laut auf, drückte Dracos Kopf fester an seinen Hals und ging ab, wie nie.
 

‚Unglaublich’

Harry wandte Draco den Kopf zu, musterte den heftig atmenden Vampir an seiner Seite und lachte leise. ‚Und wieder haben wir es nicht ins Bett geschafft!’

Es stimmte.

Draco hatte zwar „Komm her!“ gesagt, war aber auf ihn zugeschossen, bevor Harry auch nur einen Fuß aus dem Schaukelstuhl getan hatte. Nun lagen sie vor dem Bett auf dem Boden und kicherten.
 

‚Wer braucht schon das Bett. Scheiße Baby, du warst fantastisch!’, grinste Draco und küsste Harry immer wieder gierig.

‚Und du erst! Der geilste Fick meines… Lebens… Todes… egal…’ Harry setzte sich auf und schaute an sich hinunter.„Man, Malfoy, du hast mich ausgesaugt. Ich muss erstmal jagen gehen.“

Draco stand ebenfalls auf.

„Bringst du mir etwas mit?“

Harry überlegte.

„Hirsch?“
 

Heftig nickte Draco und begab sich ins Badezimmer, während Harry sich anzog und die Treppe hinunter ging.

„Na, hat dein Süßer ausgeschlafen?“, grinste Lucas.

Harry schaute ihm tief in die Augen, dann lachte er.

„Bloß gut, dass es mir nicht peinlich ist. Unser Stöhnen und Schreien hat dich angemacht, Lucas…“

„Jaah und komm aus meinem Kopf raus!“
 

Harry lachte los und wuschelte durch Lucas` wirres Haar.

"Dann schrei mich nicht so an! Und jetzt geh ich jagen. Du kannst ja ...hm ... ein wenig Energie mit Adam loswerden", grinste Harry und trat auf die Terrasse. Tief sog er den frischen Geruch des Waldes ein, ließ seinen Nacken kreisen und zischte aus dem Stand los. Es vergingen keine fünf Minuten, als Harrys Fänge sich schon in dem ersten Hirsch verbissen und er sich vollkommen satt trank. Weitere fünf Minuten brauchte er, um Dracos Ration zu jagen und machte sich, mit dem Tier über den Schultern auf den Heimweg, indem er einfach apparierte. Er wollte, dass das Blut des Hirsches noch so warm wie möglich für Draco war, denn der konnte kaltes Blut so gar nicht ausstehen und Harry wusste das.
 

Er ließ das Tier vor der Terrasse auf der Wiese liegen, rannte nach oben und stürmte in sein Zimmer, wo, zu seiner Überraschung, Draco splitternackt auf dem Bett lag.

"Wieso bist du noch nicht angezogen?", fragte Harry verdutzt und ließ seinen Blick über den begehrenswerten Körper schweifen, der sich vor ihm räkelte.

"Tja, weißt du ... eigentlich hab ich einen gut gefüllten Kleiderschrank, Potter ... aber irgendwie ist der hier nicht aufzufinden, verstehst du?", sagte Draco langsam und in diesem schleppenden Tonfall, der Harry früher immer, schneller als alles andere, zur Weißglut getrieben hatte.
 

"Willst du damit sagen, dass du nichts zum anziehen hast, Baby?", grinste Harry nun und zog eine Augenbraue hoch.

"Ganz genau das wollte ich damit andeuten."

"Warum nimmst du dir nicht was von mir?"

'Ich soll tatsächlich diese minderwertigen Klamotten anziehen? Hat der sie noch alle?' dachte Draco und vergaß eins dabei völlig-

"Hey! Das hab ich gehört!", schnaubte Harry, kramte kurz in seinem Schrank und warf Draco eine Jeans und ein T-Shirt an den Kopf. "Nimm erst mal das hier, in Ordnung? Wir werden später sehen, was wir wegen deinem Zeug machen. Und jetzt beeil dich ... dein Essen wird kalt!"
 

"Essen?", strahlte Draco und hielt die Nase in die Luft. 'Wahnsinn... das riecht unglaublich!'

"Dann komm mit... also, wenn du angezogen bist!"

Blitzschnell sprang Draco in die Klamotten.

"Okay, also ich denke, du gehst entweder Shoppen oder wir holen mein Zeug!"

Harry betrachtete ihn aufmerksam und konnte sich das Lachen einfach nicht verkneifen. Das Shirt passte, doch die Hose war einfach zu kurz. Harry war einen halben Kopf kleiner als Draco und das machte sich gerade bemerkbar.
 

Schnell krempelte Draco die Hosen um, damit es seiner Meinung nach nicht ganz so dämlich aussah und flitzte die Treppe hinunter. Als er den Hirsch auf der Wiese liegen sah, keuchte er leise auf.

'Gefällt er dir?', fragte Harry grinsend.

'Er ist wunderschön...' Draco hockte sich neben das tote Tier, strich mit seinen Fingern durch das dichte, kurze Fell und riss den Körper nach oben. Tief schlug er seine Fänge in das Fleisch, spürte, wie die Kraft des Hirsches ihn regelrecht durchflutete, als seine Zunge in dem lauwarmen Lebenssaft badete. Gut, es war nicht mehr ganz frisch, aber scheißegal - es war unglaublich.
 

Harry stand an der Terrassentür gelehnt und beobachtete den Blonden, der mit geschlossenen Augen und einer Leidenschaft im Gesicht tiefe Schlucke aus der Vene trank.

Lucas und Adam tauchten hinter ihm auf.

"Und? Schmeckt es ihm?", fragte Adam leise.

Harry legte den Kopf schief und grinste.

"Er ist hart..."

"Warum?"

"Weil es ihn erregt, dieses Blut zu trinken und weil er an den Sex davor denkt." Harry lächelte verschmitzt.
 

"Aha ... sag mal ... warum hat er so eigenartige Hosen an?", fragte Lucas und legte den Kopf schief, um Dracos Kleidung näher zu begutachten.

"Die Jeans sind NICHT eigenartig! Das sind meine!", schnaubte Harry beleidigt. "Und falls es dir noch nicht aufgefallen ist, er ist größer als ich ... und er hat nichts anzuziehen."
 

Lucas Augen bekamen einen eigenartigen Glanz, als er anfing zu grinsen.

"Shopping?"

"Oh nein, vergiss es! Wir werden nicht shoppen gehen, Lucas Keegan!", schob Harry der Sache sofort einen Riegel vor.

'Verdammt!'

"Brauchst gar nicht zu fluchen ..."
 

"Warum könnt ihr nicht einkaufen gehen?", fragte Adam und machte ein Gesicht, dass aussagte, dass er das nun wirklich nicht verstand.

Harry lächelte nachsichtig, legte einen Arm um den Dunkelhaarigen und hatte einen Tonfall drauf, als würde er über ein wissenschaftliches Experiment dozieren.

"Siehst du diesen Kerl, mein Freund? Ich gebe dir einen seeehr guten Rat. Gehe niemals, nie, unter gar keinen, wie auch immer gearteten Umständen, mit ihm Shoppen!"

"Ähm ... okay ... aber warum nicht?", wollte Adam neugierig wissen, während Lucas einen riesigen Flunsch zog.
 

"Ich sag dir den Grund, du Unwissender. Vampire haben richtig viel Energie, oder?"

Adam nickte nur fragend und Harry erklärte weiter.

"Nun ... geh mit Lucas Keegan einkaufen und du bist so fertig, wie noch nie in deinem Leben und erst Recht nicht im Tod! Es ist der Horror! Und ich weiß wovon ich spreche!", sagte Harry mit Nachdruck. "Also ... Shopping ist gestrichen. Ich werd seine Sachen holen gehen!"
 

'WAS?', schrie Draco ihn an.

"Bitte Schatz, nimm den Hirsch aus dem Mund und kreische nicht so!"

Draco ließ das tote Tier sinken und blickte erschrocken in die grünen Augen seines Freundes.

"Was meinst du damit, du würdest meine Sachen holen?"

"Was an dem Satz war jetzt nicht zu verstehen?"

"Alles!"

"Du sagst mir deine Adresse und ich werde dahin gehen und deinen Kram holen."

'Und Blaise den Kopf abbeißen!', knurrte Draco.
 

"Hey, was denkst du von mir? Zabini ist ein Slytherin!"

Nun stand der Blonde auf und fegte den Hirsch mit einer lässigen Handbewegung in den Wald zurück.

"Das bin ich auch."

"Jaah, aber ein süßer und ein verflucht heißer!", stöhnte Harry leise auf, als Draco mit ausgefahrenen Fängen auf ihn zuschritt."

'Uhh... schon wieder so heiß, Baby?'

"Ich bin immer heiß, wenn ich dich sehe... deine Arme... deinen Hintern... Hölle...'
 

"Juuuungs!", jammerte Lucas. "Ich habe ja kein Problem damit, wenn ihr euch anmachen wollt, aber dann bitte laut und deutlich. Euer Gedankengequatsche ist anstrengend."

"Warum? Du hörst es doch nicht", warf der Blonde ein.

"Nein, aber Lucas empfängt... naja, so eine Art Wellen. Die meisten Muggelvampire haben irgendeine Gabe. Die bildet sich oft erst im Laufe der Jahrzehnte. Lucas kann die Wellen unserer Gedanken spüren. Es war schon immer blöd für ihn, als ich noch allein war, doch nun bekommt er die doppelte Dosis", erklärte Harry.
 

"Hast du Schmerzen dabei?", fragte Draco, doch der Dunkelblonde schüttelte den Kopf.

"Nein, es nervt nur tierisch!"

"Hmm ...", machte Draco und runzelte die Stirn. "Harry ... wenn du mein Zeug holst, bring mir meine Zaubertrankbücher mit!"

"Wieso?", fragte Harry perplex nach.

"Potter, ich weiß, dass du in Zaubertränke immer eine Niete warst, aber selbst du solltest mitbekommen haben, dass es fast für alles einen Trank gibt. Man muss ihn nur finden", schnarrte Draco und hob auffordernd die linke Augenbraue.
 

Harry verdrehte die Augen und gab sich geschlagen.

"Okay ... du solltest mir vielleicht sagen, wo die sind."

"Die ersten drei Regalreihen im Bücherbord. Steht im Wohnzimmer, kannst du gar nicht übersehen", sagte Draco locker, währen Harry die Augen aufriss.

"Was? Drei Regalreihen? Du hast 'nen Knall, Baby!"

Harry verzog seine Lippen zu einem fiesen kleinen Grinsen.

"Dir ist schon klar, dass ich Zabini dann außer Gefecht setzen muss, oder?"

"Wieso?"

"Na, soll er etwa sehen, dass ich das Zeug verkleinere?"

"Äh ... wär nicht so gut, oder?", fragte Draco und zog die Schultern leicht hoch.

"Nein, das wäre nicht so gut", äffte Harry ihn nach, als ihm etwas einfiel. "Sag mal, Darling ... wo hast du dieses ganz bestimmte Buch versteckt?"
 

Harry hätte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht mit folgenden Gedanken:

'Shit! Woher zum Teufel weiß er dass denn wieder? Ich hab nie gesagt, dass ich das Schwulen-Kamsutra habe!', dachte Draco leicht panisch, während Harry sich nicht mehr halten konnte und zu Boden sank, während er lachte.

"Nein, hast du nicht ... aber grade gedacht!", prustete Harry und er könnte schwören, dass Draco feuerrot werden würde, wenn es denn ginge.

Draco schickte ihm einen bitterbösen Blick, während Lucas und Adam nur verständnislos auf den lachenden Harry starrten. "Ähm ... könnte uns einer von euch aufklären?"

"Nein, könnten wir nicht!", zischte Draco prompt. "Außerdem hatte ich nicht gedacht, dass du das noch nötig hättest!"
 

Harry lachte immer lauter und schüttelte nach Luft schnappend den Kopf.

"Hat... er nicht...", prustete er los.

Lucas und Adam runzelten die Stirn.

"Äh... okay... also, wir gehen mal jagen. Vielleicht hat Harry sich dann wieder beruhigt. Viel Spaß noch!"

Als die beiden im Wald verschwunden waren, saß Harry auf der Treppe, warf dem Blonden einen erneuten Blick zu und prustete wieder los.
 

"Jetzt reicht's, Potter!", knurrte Draco dunkel auf und warf sich auf ihn. Polternd rollten beide die Treppe hinunter auf den Rasen.

Harry versuchte, Draco von sich zu schubsen, doch dieses Mal war der Blonde stärker und pinnte seine Hände im Gras fest.

"Und? Hast du dich jetzt beruhigt?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

Harry stieß sein Becken in die Höhe. Dadurch verlor Draco den Halt, fiel über ihn, so dass Harry sich aufrichten konnte und auf dem Hintern seines Freundes zum sitzen kam. Spielerisch drehte er ihm den Arm auf den Rücken.
 

"Schwulen-Kamasutra? Interessant, Malfoy. Wo liegt es denn?", fragte Harry und leckte mit der Zungenspitze über Dracos kalten Nacken.

"Leck mich, Potter!", fauchte der Blonde.

"Bist du plötzlich so gefühlskalt, Baby? Ich habe dich gerade geleckt. Aber ich tu es noch mal..." Erneut ließ er seine Zunge über Dracos Nacken gleiten und biss sanft hinein. "Also? Nun sag schon."

Draco biss die Zähne zusammen, doch seine ungewollten Gedanken verrieten ihn.

"Soso, im Arbeitszimmer unter den Dielenbrettern. Sehr originell, das Versteck. Nur zu deiner Information, mein kleiner Teufel, ich meinte die Biographie!"
 

Draco hielt in seiner Gegenwehr inne.

"Oh Fuck..." sagte er nur. "An die habe ich gar nicht mehr gedacht!"

"Ja, das habe ich bemerkt. Also... wo ist sie?"

"Bei dem anderen Buch."

"Danke..." Harry ließ ihn los, erhob sich etwas, damit Draco sich umdrehen konnte.
 

"Sag mal, was passiert eigentlich, wenn Blaise dich bemerkt?", fragte Draco. "Wirst du widerstehen können, oder legst du ihn um?"

"Du machst dir Sorgen, nicht wahr?"

Draco wich seinem Blick aus.

"Du liebst ihn noch..."

"Meine Gefühle für Blaise sind nicht einmal ansatzweise mit denen für dich vergleichbar... aber ja, ich liebe ihn. Harry, wir sind seit über vier Jahren zusammen gewesen. Das löst sich nicht so einfach auf."
 

"Ihr wart schon in Hogwarts zusammen?"

"Ja. Naja... wie man es denn so nennen kann. Ich war ja nicht mehr da. Nicht so oft jedenfalls. Harry, versprich mir, dass du ihn nicht tötest. Das hat er nicht verdient. Er wird sich ohnehin genug Gedanken machen, wo ich bin."

Harry sah ihn an und bemerkte, wie ernst ihm das war.

"Okay ... mach dir keine Sorgen. Ich werd ihn vielleicht ein wenig ärgern, aber ich werd ihn nicht töten. Und ich kann's verstehen, dass er dir wichtig ist. Vier Jahre ... wow!"
 

"Eben ...", sagte Draco und zuckte die Schultern. "Aber es ist nicht nur das. Wir sind befreundet gewesen von klein auf. Vergleich es, wenn du so willst, mit deiner Freundschaft zu Weasley."

"Schon gut, Drake ... ich hab's verstanden", grinste Harry, zog ihn kurz an sich und gab ihm einen kurzen, aber tiefen Kuss. "Ich werd mir jetzt was vernünftiges anziehen gehen und dann werde ich in deiner Wohnung deine Sachen holen. Noch irgendwelche besonderen Wünsche?" Harry zog die Augenbrauen hoch, während Draco scharf zu überlegen schien.
 

"Meine Klamotten - am besten bringst du gleich den ganzen Schrank mit - meine Zaubertrankbücher ... nein, sonst fällt mir nichts ein - oh warte ... in der Bar steht irgendwo ein verflucht alter schottischer Whiskey rum. Den kannst du auch mitbringen!"

"Sonst noch irgendwas?", grinste Harry und fühlte sich wie ein verdammter Hotelpage.

"Nein, das wäre alles", konterte Draco hoheitsvoll, bevor er frech lachte. "Ich würde dir ja helfen ... aber ich darf ja nicht."

"Das ist auch besser so, glaub mir das. Würdest du mitkommen wäre Blaise vermutlich schneller Geschichte, als du Zaubertränke denken kannst", schnaubte Harry und verschwand endlich im Haus.
 

Schnell zog er sich um und veränderte sein Aussehen. Als er wieder zu Draco auf die Terrasse trat, war er nicht mehr Harry, sondern der Jamy, den der Blonde kennen gelernt hatte. 'Heiß!', dachte Draco unwillkürlich und Harry verbeugte sich leicht.

"Danke sehr", wisperte er und zog Draco ein wenig hoch um ihn küssen zu können. Eine Vielzahl von Gefühlen strömte durch ihn, bevor er sich leicht seufzend von Draco löste. "Das werden wir später fortsetzen. Ich beeil mich."
 

Bevor Draco etwas erwidern konnte, war Harry schon weg.

Harry tauchte in einer Londoner Seitenstrasse wieder auf. Nicht im eher verrufenen Whitechapel, wo er sich sonst herumtrieb, sondern im vornehmen Notting Hill, was, wie er fand, auch viel besser zu Draco passte, wenn er denn schon nicht in einer hochherrschaftlichen Villa saß. Die Straße lag im Dunkeln, als er auf die blaue Haustür schaute. Kurz zögerte er noch, befühlte die silberne Glock in seiner Manteltasche und atmete tief durch. Mit einer lässigen Handbewegung öffnete er das Schloss und stieg die Stufen hinauf, die zu Dracos Wohnung führten.
 

Es war still, doch Harry hörte den regelmäßigen Atem des ehemaligen Slytherin. Er folgte ihm und betrat das Schlafzimmer. Erst packen, dann aufklären, also belegte er den Mann mit dem Stupor.

Schnell machte er Licht und öffnete den Kleiderschrank. Ja, der musste Draco gehören, also verkleinerte er ihn und steckte ihn ein. Langsam schlenderte er von Raum zu Raum, steckte vereinzelte Dinge ein, dann stand er kopfschüttelnd vor den Regalen.
 

"Man Baby, du hast wirklich `nen Knall!", murmelte er und lächelte. Schnell verkleinerte er auch die Bücher, dann machte er sich auf die Suche nach dem losen Dielenbrett. Das gestaltete sich ziemlich schwer, doch er schaffte es und hob es an. Was er sah, ließ ihn kurz auflachen.
 

"Draco Malfoy, du kleines Ferkel!", kicherte er. Es lag nicht nur das Kamasutra und die Biographie darin. Nein, auch einige Pornohefte, ein glänzend silberner Vibrator, ein hellblauer Dildo und - Harry schluckte - ein gerahmtes Foto von ihm - Harry - selbst. Einen Moment betrachtete er es.

"Du bist einfach unglaublich..."

Über die Sextoys musste er noch immer lachen, doch er steckte alles ein. Dann erhob er sich und ging ins Schlafzimmer zurück, wo er das Licht löschte und den Zauber von Zabini nahm.
 

"Hey du Schnarchnase!", rief Harry und stieß ihn unsanft an.

Blaise schreckte hoch und hatte das Gefühl eben erst eingeschlafen zu sein, was, wenn er einen Blick auf die Uhr warf, auch der Wahrheit entsprach. Er machte sich viel zu viel Sorgen um Draco, der jetzt seit Tagen verschwunden war. Schemenhaft sah er eine Gestalt vor seinem Bett stehen und kniff die Augen zusammen.
 

"Dray?"

"Ähm... nein, ganz sicher nicht. Mach Licht an, dann können wir uns kurz unterhalten!“

Verschlafen, und doch ein wenig beunruhigt, tastete Blaise nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe und gleichzeitig nach seinem Zauberstab unter dem Kopfkissen. Blinzelnd sah er zu dem Mann vor seinem Bett, als es endlich hell war und sofort erkannte er den unverschämten Kerl, mit dem sein Draco abgezogen war.
 

"Was zum Teufel willst du hier? Und wie bist du hier rein gekommen, verdammt?", zischte er sofort los und richtete blitzschnell den Zauberstab auf den Eindringling.

Harry hob den linken Arm und richtete die silberne Glock auf Blaise.

"Zauberstab weg, oder du klebst als Schweizer Käse an der Wand, Zabini!" Harry lächelte. "Du hast deine Tür nicht zugemacht. Das ist sehr leichtsinnig, bei all dem Gesindel, was da draußen rum rennt. Hey, bist du taub? Steck den Zauberstab weg!"
 

Blaise schluckte und warf den Zauberstab ans Fußende des Bettes. Er hatte nun lange genug unter Muggeln gelebt, dass er wusste, was dieses Ding, dass der Kerl in der Hand hatte, anrichten konnte.

"Was willst du hier? Und wo ist Draco?"

"Immer schön mit der Ruhe. Alles der Reihe nach. Als erstes soll ich dir von Draco einen schönen Gruß bestellen und es ist sein Verdienst, dass du noch unter den Lebenden weilst. Er bat mich, dich nicht umzulegen. Nun gut, das wird sich noch zeigen. Als zweites; es geht ihm gut. So gut, wie noch nie und offen gestanden, er fühlt sich bei mir wohler, als bei dir!"
 

Blaise sah ihn mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch an.

"Woher soll ich wissen, dass du mir hier keinen Scheiß erzählst? Wer sagt mir, dass du Dray mit diesem Teil da nicht schon längst abgeknallt hast. Und wenn das alles so ist, wie du sagst, dann soll er mir das gefälligst selber sagen!", keifte Blaise los und verschränkte die Arme vor der Brust.

Harry presste die Hand aufs Herz. "Du beleidigst mich, Blaise Zabini. Als würde ich Draco damit umlegen. Nein, das habe ich anders getan und zweitens... naja... ich denke, wäre er jetzt hier, wärst du bereits Tod. Du solltest also froh sein, mich hier stehen zu sehen und nicht den heißen, blonden Teufel." Harry lächelte ihn süßlich an und zwinkerte noch frech.
 

Blaise wurde bei diesen Worten leichenblass unter seiner sonnengebräunten Haut.

"Was...", krächzte er mühsam und schluckte den Klos, der sich urplötzlich in seiner Kehle gebildet hatte, runter, "was hast du mit ihm gemacht?"

Harry lachte leise.

"Das willst du nicht wissen, glaub's mir." Er blickte in die Indigoblauen Augen und lächelte kalt. "Ich habe ihn abgeleckt, an ihm geknabbert, ihn gefickt und dann gebissen... es war unglaublich..." Er seufzte und spürte, wie er allein bei dem Gedanken daran hart wurde.
 

Blaise fuhr sich entsetzt durch die Haare und wusste nicht genau, was er dabei denken sollte. Es bracht nichts, er musste es einfach genauer wissen.

"Was, zur Hölle noch mal, hast du mit ihm angestellt? Was soll das bedeuten?", fragte er mit zittriger Stimme und hatte wahnsinnige Angst vor der Antwort.

Harry legte den Kopf erneut schief.

"Oh Blaise...", lächelte er mit samtweicher Stimme. "Ich habe nichts getan, was mein Drache nicht wollte. Es war umwerfend ihn zu schmecken, zu fühlen, zu riechen... zu kosten... sein Blut zu trinken... es hat mich geradezu berauscht..."
 

"Sein B-Blut? ZU TRINKEN?", kreischte Blaise und seine Stimme überschlug sich beinahe. Ohne auf die Waffe in der Hand des Kerls zu achten sprang er vom Bett auf und bewegte sich von ihm weg. "WAS FÜR EIN FREAK BIST DU EIGENTLICH?"

Harry rief sich Dracos Duft ins Gedächtnis, seine Berührungen, seine fordernden Lippen... sein hartes Teil, welches ihn vor einigen Stunden in die Hölle gestoßen hatte. Langsam schlenderte er zum Bett nahm das Kissen in die Hand, auf dem Blaise gelegen hatte und atmete tief den Duft ein... Dracos Duft, der nun von dem Geruch des dunkelhaarigen Slytherin überlagert wurde, doch er konnte Draco noch wahrnehmen. Als er aufsah waren seine Augen pechschwarz und seine Fänge blitzen scharf im Schein des Lichtes.
 

Blaise zuckte fürchterlich zusammen, als er das sah und stolperte ein paar Schritte zurück, bis es nicht mehr weiterging und er gegen die halbhohe Kommode prallte.

"Oh scheiße", flüsterte er und Angst überflutete sein gesamtes Denken. Natürlich hatte er schon von Vampiren gehört, auch einiges über sie gelesen und sein Herz klopfte ihm hart bis zum Hals. "Oh Merlin ... nein ... tu mir nichts."
 

"Oh, keine Sorge. Ich habe Draco versprochen, dich nicht zu beißen und offen gestanden reizt du mich auch nicht. Blaise, du solltest Draco vergessen. Er gehört jetzt zu mir; an meine Seite und nichts wird daran je etwas ändern. Solltest du ihm zu nahe kommen, wird er dich töten und das ist nicht mal persönlich gemeint, wenn er es täte."
 

Blaise schluckte und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, als er an seinen Freund dachte.

"Ich ... er ... er ist ein ... Vampir?", wisperte er fast nicht hörbar und sank langsam an der Kommode hinunter bis er auf dem Boden hockte. "Ich werde ... ihn nie wieder sehen? Oder? Er ... er würde ... mich töten?"
 

Harry schaute ihn nur an; Mitleid empfand er nicht. Klar, Zabini war in einer beschissenen Situation, doch Harry war der Gewinner. Shit Happens...

"Ja, er ist ein Vampir... ein verflucht heißer, wenn du mich fragst. Ob du ihn wieder sehen wirst... nun... in ein oder zwei Jahren vielleicht, denn er würde dich definitiv töten, wenn du ihm jetzt über den Weg läufst. Er ist ein Killer, ein Tier und er liebt es zu jagen. Sei auf der Hut, Blaise Zabini..."
 

Harry lächelte über das Mantra in Zabinis Kopf, der immer wieder fragte, wer er überhaupt war.

"Ich bin dein Albtraum, Zabini... dein Schlimmster. Draco gehört mir, vergiss ihn!"

Blaise sah mit wässrigen Augen zu dem Kerl auf, der all diese Dinge gesagt hatte, doch verinnerlicht hatte er sie noch nicht. Noch einmal blitzten diese unheimlich langen und spitzen Zähne auf und es traf ihn wie ein Hammerschlag. Draco war weg, für immer und er war für ihn unerreichbar geworden. Schluchzend sackte Blaise zusammen, verlor völlig die Kontrolle über sich und schrie hilflos aus.
 

"WAS? Gefällt dir das auch noch? Hast du nicht schon genug getan? Was soll ich jetzt seinen Eltern sagen, hä? Seiner Mutter?", brüllte Blaise unkontrolliert los und es war ihm in diesem Augenblick völlig egal, was mit ihm geschah. Vielleicht würde es diesen ... diesen Vampir vor ihm so reizen, dass er ihn auch biss, dann könnte er wieder bei Draco sein.
 

Harry musterte ihn interessiert.

"Vergiss es, Zabini. Du kannst mich nicht reizen und bevor ich dich zum Vampir mache, reiße ich dir den Kopf ab. Tja, und was Dracos Eltern betrifft... sag ihnen, dass er tot ist. Was er im Grunde ja auch ist. Sag ihnen... naja... seine Leiche ist weg... oder so." Harry war sich bewusst, wie sehr es Blaise schmerzte, das zu hören und einen Moment überlegte er, ob er vielleicht doch Mitleid haben sollte, wo Draco irgendwie an ihm hing. "Du solltest vielleicht wissen, dass Draco dich noch immer liebt. Nicht genug, damit er bei dir geblieben wäre, aber er liebt dich." Harry wandte sich ab und warf einen letzten Blick zu dem verstörten, jungen Mann. "Vergiss ihn, Zabini... er wird dich auch vergessen... irgendwann..."
 

"Warte!", rief Blaise erstickt und streckte eine Hand auf um den Vampir aufzuhalten. "Warte ... bitte! Sag ihm ... sag Dray, dass ich ihn liebe ... und es tut mir Leid ... alles ... sag ihm einfach..." Mehr brachte Blaise nicht mehr heraus, bevor er endgültig zusammenbrach und sich auf dem Boden zusammenkauerte.

"Ich sag's ihm... sieh nach vorn, Zabini... werde glücklich... das würde zumindest Draco noch sagen..." Mit diesen Worten verließ der Vampir das Haus, ließ den aufgelösten jungen Mann zurück und wusste, dass mit Draco an seiner Seite alles besser werden würde.
 

Tze! Schon wieder fertig ...

Armer Blaise! Tut mir ja schon irgendwie Leid, der Kerl. Der macht bei uns aber auch was mit! *g*
 

Bis nächste Woche!

Jules & Silver



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LittleDYue
2011-02-08T10:21:30+00:00 08.02.2011 11:21
blaise kann ich nicht leiden und das war gerecht

diese strafe musste sein^^

einfach klasse harry zeigt ihm was ab geht
Von:  _mariko_
2009-05-12T21:00:45+00:00 12.05.2009 23:00
Normalerweise lese ich Storys die abgeschlossen sind bis zum ende und gebe dann mein Statement ab.Aber dieses Kapi war hart sehr hart und Blaise tut mir wahnsinnig leid.
Wie könnt ihr beiden nur sowas schreiben.Mir kamen fast die Tränen beim lesen und ich kann so gut nachempfinden wie es dem armen Blaise geht.
Naja damit muss ich wohl Leben ansonsten gefällt mir die Story sehr gut.
Von: abgemeldet
2008-08-11T19:44:57+00:00 11.08.2008 21:44
Hallo!!
Mir hat euer neustes Kapitel mal wieder auserardentlich gefallen!
Zwar tut mir Blaise genauso leid, wie den anderen Kommi-Schreibern,
aber ich binn trotzdem froh, dass jetzt das Thema Blaise abgeschlossen ist. *puh*
Das hat bei mir nämlich irgentwie immer nen schalen Geschmack hinterlassen. Ich meine, Draco macht mit Harry rum, während Blaise sich wahrscheindlich zu Hause um ihn sorgte.

Ich hoffe auch, dass es im nächsten Kappi wieder mal mit Teddy, Hermine und Co. weitergeht. Und mit dem Erpresser natürlich.

Also dann, bis nächste Woche, glitzerrubin.*wink*



Von:  AngelCastiel
2008-08-11T08:02:28+00:00 11.08.2008 10:02
Armer Blaise, der tut mir doch glattr echt mal richtig Leid.
aber Draco und Harry, das sie es aber auch echt nie bis ins Bett schaffen.^^
War echtz wieder ein tolles Chap.
Freu mich schon auf das nächste.^^
LG Ruki
Von:  AngelHB
2008-08-10T21:52:20+00:00 10.08.2008 23:52
Hi!

Wieder ein super Kap. Bin schon sehr auf das nächste gespannt. Freu mich schon auf nächste Woche.

LG Angel
Von: abgemeldet
2008-08-10T14:19:30+00:00 10.08.2008 16:19
ich schliesse mich der Meinung der anderen an.Ihr seid wirklich unschlagbar das zählt nicht nur für diese Geschichte sondern auch für die anderen die bisher von Euch gelesen habe.

Von:  leewes
2008-08-10T12:48:43+00:00 10.08.2008 14:48
aaaaaaaaah leute... ihr seit soooo geill das geht echt nicht mehr...
ich leibe euch aber das wisst ihr ja schon...
irgendwie tut mir blaise schon leit aber irgendwie auch nciht.. oh man ich kann es kaum erwarten das es weiter geht,...*G*
bis dann
öee
Von:  _Isi
2008-08-10T12:04:56+00:00 10.08.2008 14:04
Blaise ist ne arme Sau O_o
Aber egal, das Kappi ist trotzdem total toll
und ich freu mich natürlich auch aufs nächste.
Weiter so *_*
Von: abgemeldet
2008-08-10T11:23:00+00:00 10.08.2008 13:23
was soll ich zu dem kap sagen?
war wieder toll
blaise kann einem wikrlich leid tun
egal ob geisel der lust oder der geruch des blutes
ihr last ihn immer leiden

U-chan


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